Kinderwunsch
In meiner Kinderwunsch-Sprechstunde berate ich Menschen, die eine natürliche Empfängnis und Schwangerschaft anstreben oder begleite sie mit den sanften, aber sehr effektiven Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin bei den assistierten reproduktionsmedizinischen Maßnahmen eines Kinderwunschzentrums. Grundsätzliche ist jedem Paar mit Kinderwunsch eine natürliche Konzeption und Schwangerschaft zu wünschen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die Traditionelle Chinesische Medizin die Wahrscheinlichkeit, auf natürlichem Wege schwanger zu werden, erheblich erhöhen kann. Dies wird durch eine wachsende Anzahl von Forschungsergebnissen auf diesem Gebiet untermauert.
Die wunderbaren Möglichkeiten der Akupunktur und Chinesischen Kräutertherapie, verbunden mit einem intensiven Beratungsgespräch zu „lifestyle“ und Ernährung, stehen allen meinen Patienten in entspannter Atmosphäre offen.
Ursachen weiblicher Unfruchtbarkeit
Weibliche Unfruchtbarkeit ist in ungefähr 65 % die Ursache für unerfüllten Kinderwunsch. Nicht selten sind Blutungsstörungen die Ursache. Diese können durch Akupunktur und Kräutertherapie häufig behoben werden. Dann steht einer natürlichen Konzeption meist nichts mehr im Wege.
Folgende Ursachen machen es aber schwierig, auf natürlichem Wege schwanger zu werden:
- Funktionsstörungen der Eierstöcke (Ovulatorische Dysfunktion) und Polyzystische Ovarien
- Funktionsstörungen der Eileiter (Tuben-Dysfunktionen), durch Spasmen der Tubenwände, Verklebungen nach Entzündungen oder Blockaden durch Sekretstau
- Endometriose (im Bauchraum versprengte Gebärmutterschleimhaut, die sehr schmerzhaft, besonders während der Periode, sein kann)
- Funktionelle Unfruchtbarkeit, bei der keine medizinische Ursache gefunden werden konnte
Im Rahmen der Kinderwunschbehandlung werden die Patientinnen gebeten, eine Basaltemperaturkurve zu führen und die Beschaffenheit ihres Zervixschleims zu beobachten.
Ein Anstieg der Körpertemperatur um 0,4 bis 0,5 Grad Celsius sowie das Auftreten bzw. die veränderte Konsistenz des Zervixschleims sind ein Hinweis auf den anstehenden Eisprung.
Die meisten Frauen verfügen nur über etwas 30 fruchtbare Tage im Jahr. Wer also in der Lage ist, diese überaus wichtigen Tage zu identifizieren, kann die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, beträchtlich erhöhen.
Dem TCM-Spezialisten liefert die Basaltemperaturkurve wertvolle Hinweise darauf, welche Akupunkturpunkte und/oder Kräuter zum jeweiligen Zykluszeitpunkt am wirkungsvollsten sind.
Männliche Unfruchtbarkeit
Sie ist in 30 bis 40 % die Ursache für die Unfruchtbarkeit eines Paares. Die Funktionstüchtigkeit der Spermien kann herabgesetzt oder die Anzahl vermindert sein. Der Durchschnittswert der Spermienzahl ist in den letzten Generationen steil abgefallen (zwischen 1940 und 1990 um 45%). Man vermutet, dass diese Abnahme durch vermehrten Kontakt mit Umweltgiften, noch im Mutterleib, aber auch im späteren Leben, verursacht wird. Bei 40% der Männer mit einem abnormen Spermiogramm findet sich allerdings keine definitive Ursache dafür.
Ursachen für abnorme Spermienbefunde:
- Varikozelen; dies sind Krampfaderbildungen am Hodensack, die über eine Verlangsamung des Blutflusses im Hoden zu einer Beeinträchtigung der Spermienproduktion und -qualität führen können. Sie gelten als die häufigste anatomische Ursache bei subfertilen Männern
- Medikamente
- Nikotin
- Infektionen des Harntraktes und/oder der Prostata
- Diabetes und erhöhter Blutdruck
Ausgehend von einer korrekten Diagnosestellung bietet die chinesische Medizin einem hohen Prozentsatz der betroffenen Männer eine erhebliche Verbesserung der Spermienzahl, -form, -beweglichkeit und -überlebensrate. Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass sowohl die Akupunktur, als auch die Chinesische Kräutertherapie einen positiven Einfluss auf den Hormonspiegel und Blutfluss im Hoden haben.
Fehlgeburten
Diese sind leider nicht selten. Jede siebte bekannte Schwangerschaft endet innerhalb der ersten 12 Wochen, die meisten aufgrund fötaler Anomalien. Etwa 1% der Frauen haben im 2. Trimester eine Fehlgeburt, ein ähnlich hoher Prozentsatz erleidet eine Eileiterschwangerschaft.
Weniger als 1% der Frauen haben mehrere Fehlgeburten nacheinander, sogenannte habituelle Aborte. Die Ursachen können hormonelle Dysfunktionen sein (der Eierstöcke, Plazenta, Schilddrüse), Infektionen der Gebärmutterschleimhaut, Fehlbildungen der Chromosomen oder chronische Erkrankungen, z. B. der Nieren. In vielen Fällen wird aber keine körperliche Ursache gefunden. Diesen Frauen hilft nur ein erhöhtes Maß an Achtsamkeit gegenüber ihrer Psyche und ihrem Körper.
In diesen Fällen ist oft die Chinesische Medizin fähig, die subtileren, „zwischen den Zeilen“ zu lesenden Ursachen habitueller Fehlgeburten aufzuspüren und zu therapieren.
Auch die Beschaffenheit der Eileiter, die es dem befruchteten Ei erschweren, weiterzuwandern, oder eine mangelhaft aufgebaute Gebärmutterschleimhaut, in der sich dieses nicht dauerhaft „gemütlich einnisten kann“, können die Ursache habitueller Fehlgeburten sein. In diesen Fällen zielt die Chinesische Medizin mit Akupunktur, aber auch mit Kräutertherapie darauf ab, überschüssige Flüssigkeit in den Tuben zu eliminieren bzw. die Schleimhaut so zu nähren, dass sie als Nest für das befruchtete Ei dienen kann.
Vorbereitung und Unterstützung von Reproduktionsmedizinischen Methoden wie IVF oder ICSI
Vorbereitung
Bei manchen Paaren führen assistierte reproduktionsmedizinische Methoden sofort oder nach wenigen „Anläufen“ zu einer Schwangerschaft.
Bei anderen will es einfach nicht funktionieren.
Die Ursachen dafür können gleichermaßen bei der Frau liegen (Störungen bei der Ausschüttung der Fortpflanzungshormone LH und FSH, die zu Funktionsstörungen der Eierstöcke führen, Verklebungen der Eileiter als Folge von Entzündungen im Bauchraum oder eine zu dünne Gebärmutterschleimhaut), beim Mann (verminderte Konzentration und Beweglichkeit der Samenzellen, wobei bei einer ICSI dieser Faktor weniger relevant ist) oder beim schon existierenden, aber nicht lebensfähigen Embryo, der Einnistungsprobleme hat. Manchmal ist auch kein offensichtlicher Grund für die ungewollte Kinderlosigkeit zu finden.
Der positive Effekt der Chinesischen Medizin auf die Fruchtbarkeit ist mittlerweile nicht nur durch die Aussagen in den Klassischen Schriften der Chinesischen Medizin gut dokumentiert, sondern auch in weltweit durchgeführten Studien.
Wir wissen heute, dass die Chinesische Medizin die Funktion der Eierstöcke (Ovarien) wiederherstellen und verbessern kann. Dies kann zu reduzierten, aus der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) ausgeschütteten FSH und LH-Spiegeln führen, zu einer verbesserten Follikelproduktion, einem verbesserten Eisprung und zu einer Optimierung der biphasischen basalen Körpertemperatur mit angemessener Progesteron-Sekretion.
Eine solchermaßen angestossene Verbesserung der ovariellen Funktion und Normalisierung von Östrogen- und Progesteronspiegel durch Chinesische Kräuter und Akupunktur wird automatisch die Ernährung und damit die Höhe der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) verbessern. Akupunktur, unmittelbar vor und nach dem Embryotransfer durchgeführt, soll die Schwangerschaftsrate übrigens erheblich erhöhen. Möglicherweise wird dieser Effekt durch die Beeinflussung des autonomen Nervensystems herbeigeführt, das die Gebärmutterschleimhaut „empfängnisbereiter“ macht.
Eine verbesserte ovarielle Funktion, Follikelproduktion, Eizellen- und Spermienqualität ist somit die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche und langfristige Einnistung eines lebensfähigen Embryos und einer niedrigen Fehlgeburtenrate.
Bei Paaren ohne offensichtliche Ursache für die Kinderlosigkeit kann Stress die alleinige Ursache sein. Stress kann erhebliche Auswirkungen auf den Eisprung haben, kann den Progesteron-Spiegel senken und dazu führen, dass der Embryo sich nicht einnistet. Hier kann besonders die Akupunktur wirkungsvoll und nachhaltig dazu beitragen, erhöhte Stresslevel abzubauen.
Unterstützung
Ist die Vorbereitungsphase abgeschlossen, beginnt die Unterstützungsphase, in der die Frauen mit der Hormoneinnahme vor der IVF beginnen. Unterstützt wird hauptsächlich mit Akupunktur, wobei die Punktauswahl dem Behandlungsstadium angepasst wird (Stimulationsphase, Down-Regulation), aber auch Nebenwirkungen der Medikamente abschwächt (Kopfschmerzen, Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen).
Die Akupunktur während der Stimulationsphase und zwischen Eientnahme und Embryo-Transfer zielt darauf ab, das Wachstum des Eies zu unterstützen und die Schleimhaut der Gebärmutter zu nähren, um nach dem Embryo-Transfer eine erfolgreiche Einnistung zu gewährleisten. Je näher zum Implantationszeitpunkt die Akupunkturen durchgeführt werden, desto besser unterstützen sie die Aufnahmefähigkeit der Gebärmutter, indem sie - nach den Regeln der Traditionellen Chinesischen Medizin- die Gebärmutter entspannen und den Blutfluss erhöhen.
ACHTSAMKEIT AUF DEM WEG ZU EINER ERFOLGREICHEN SCHWANGERSCHAFT
Eine gute Ernährung und achtsame Lebensweise erhöhen enorm die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Schwangerschaft. Sie unterstützen die Empfängnis, die Einnistung, das Wachstum des Embryos und verhindern Fehlgeburten. Als Mutter weder über- noch untergewichtig zu sein, hat nicht nur Einfluss auf eine gesunde Schwangerschaft, sondern auch auf die spätere Gesundheit ihres Kindes.
So sprechen wir nach einer ausführlichen Diagnose natürlich auch die Punkte Ernährung, Gewicht (der optimale „body mass index“, um schwanger zu werden und die Schwangerschaft erfolgreich zu meistern, liegt zwischen 20 und 25), Schlaf, Genussmittel (Alkohol, Kaffee, Nikotin), Medikamente (viele Schmerzmittel können z.B. sehr erfolgreich durch Akupunktur und Chinesische Kräuter ersetzt werden), Bewegung und Stressreduktion an.
Therapieverfahren
Chinesische Heilkräuter-Rezepturen
Chinesische Ärzte haben über Jahrtausende Erkenntnisse zu mehr als 10.000 verschiedenen Pflanzenarten gesammelt. Die Eigenschaften ihrer Wurzeln, Zweige, Blätter, Blüten oder Rinde wurden nach ihrem Temperaturverhalten, Geschmack, Wirkort und Wirkrichtung im Körper klassifiziert. Die Kunst ist es, die Rezeptur, bestehend aus vier bis fünfzehn Kräutern, individuell auf Sie abgestimmt, zusammenzustellen. Chinesische Heilkräuter- Rezepturen sind ein äusserst wirksames, nebenwirkungsarmes und nachhaltiges Therapieverfahren bei vielen Erkrankungen. Die Kräuterrezepturen werden in Apotheken, die sich darauf spezialisiert haben, für Sie bestellt und separat berechnet. Selbstverständlich wird jedes Kraut nach hohen Qualitätssicherungsstandards auf Schadstoffrückstände und Verunreinigungen geprüft.
Chinesische Ernährungslehre
Ebenso wie die Kräuter werden auch Lebensmittel in China entsprechend ihres Temperaturverhaltens, Ihres Geschmacks und ihres Wirkortes im Körper klassifiziert. Aus diesen unterschiedlichen Eigenschaften resultieren völlig unterschiedliche Wirkungen. Es gibt somit Nahrungsmittel und Zubereitungsarten, die Ihrem Körper sehr gut tun, aber auch solche, die ihm eher schaden. Das Wissen darum kann sehr hilfreich sein bei der Zusammenstellung und Zubereitung von Speisen. Es hilft Ihnen, Ihr Wohlbefinden dauerhaft zu steigern und Ihr Immunsystem und damit Ihre Abwehrkräfte zu stärken. Ich werde Sie gern dabei beraten, wie Sie sich "gesund essen" können.
Akupunktur
Die Behandlung wird mit sehr dünnen, sterilen Einmalnadeln durchgeführt, deren Einstich kaum spürbar ist. Bei bestimmten Indikationen kommt auch die Wärmebehandlung von Akupunkturpunkten mit Moxakraut (Beifuss) oder die Schröpfbehandlung mit Glaskugeln, in denen ein Vakuum erzeugt wird, damit Sie auf der Haut haften, zum Einsatz.
Die Ohrakupunktur stellt bei einigen Erkrankungen eine wirkungsvolle Ergänzung zur Körperakupunktur dar. Versuchen Sie, die Akupunkturtermine nicht unter Zeitdruck wahrzunehmen und sich auch danach etwas Ruhe zu gönnen. So werden Sie schon nach relativ kurzer Zeit nicht nur eine Besserung Ihrer Beschwerden, sondern auch Ihres Allgemeinbefindens feststellen.
Qi Gong Yangsheng - Übung des Qi zur Pflege des Lebens
Konsequent ausgeübt, unterstützt Qi Gong, eine chinesische Atem-, Entspannungs- und Bewegungstherapie, die ich nach dem System von Professor Jiao Guorui gelernt habe, sowohl die körperliche, als auch die geistige Beweglichkeit. Sie fördert motorische Fähigkeiten, unterstützt die Muskelkraft, trägt zur Stabilisierung des Knochenstoffwechsels bei und hilft dabei, durchatmen zu können. Wissenschaftlich belegt ist, dass Qi Gong bei Asthmatikern zu einer erheblichen Verbesserung des Beschwerdebildes führt. In meiner Praxis biete ich Ihnen intensiven Einzelunterricht an, so dass Sie innerhalb relativ kurzer Zeit in der Lage sind, die Übungen allein auszuführen.